KI-Forschungsbericht: China meilenweit voraus

Der neueste KI-Jahresbericht, der „Artificial Intelligence Index Report 2023“, ist gerade erschienen, und die darin enthaltenen Daten werden Sie vielleicht überraschen. Dem Bericht zufolge ist China bei KI-Entwicklungen mittlerweile allen anderen Ländern meilenweit voraus. Der von Wissenschaftlern der Stanford University in den USA erstellte Bericht umfasst 386 Seiten und ist eine umfassende Auswertung weltweit gesammelter Daten.

Stanford Institute for Human-Centered Artificial Intelligence (HAI)

Neun der zehn führenden KI-Forschungseinrichtungen stammen aus China, wobei das Massachusetts Institute of Technology in den USA als einzige nicht-chinesische Institution auf dem zehnten Platz auf der Liste steht. Der Report wertete die Anzahl der KI-relevanten Publikationen zwischen 2010 und 2021 aus, um die Institutionen zu ranken.

Interessanterweise verlieren Universitäten bei der KI-Entwicklung an Bedeutung, da der Bericht zeigt, dass 2022 35 wichtige Modelle für maschinelles Lernen veröffentlicht wurden – 32 von Unternehmen und nur 3 von Forschungseinrichtungen. Dies unterstreicht die zunehmende Bedeutung des Privatsektors in der KI-Forschung und -Entwicklung.

Laut dem AI Index Report gehören neun chinesische Universitäten zu den Top 10 der KI-Forschungseinrichtungen.

Obwohl die privaten Investitionen in KI erstmals seit 2013 zurückgegangen sind, zeigt der KI-Indexbericht, dass es in den letzten zehn Jahren einen klaren Aufwärtstrend bei den privaten Investitionen in KI gab. Im Jahr 2022 waren die privaten Investitionen in KI 18 Mal so hoch wie im Jahr 2013.

Der Bericht zeigt auch, dass sich Politiker in verschiedenen Ländern häufiger mit dem Thema KI auseinandersetzen, wobei die Zahl der Erwähnungen von KI in globalen Gesetzgebungsprozessen zwischen 2016 und 2022 um den Faktor 6,5 gestiegen ist.

Die Forscher fanden heraus, dass die Zulassung von KI stark von dem Land abhängt, in dem man fragt. Laut einer IPSOS-Umfrage aus dem Jahr 2022 stimmten 78 % der Befragten in China zu, dass KI-Produkte und -Dienstleistungen mehr Vor- als Nachteile haben, was die höchste Zustimmung unter allen untersuchten Ländern war. Im Gegensatz dazu fanden die Forscher heraus, dass nur 35 % der befragten Amerikaner dieser Aussage zustimmten.

Der Bericht hebt jedoch auch einige Bedenken in Bezug auf KI hervor. Der Missbrauch von KI nimmt rapide zu, wobei sich die Zahl der KI-Vorfälle und Kontroversen seit 2012 um das 26-fache erhöht hat. Darüber hinaus beschreibt der Bericht die Auswirkungen der KI auf die Umwelt mit dem Trainingslauf des größten offenen KI-Sprachmodells „Bloom “ und verursacht 25-mal so viel CO2-Emissionen wie ein Einzelreisender auf einer Flugreise von New York nach San Francisco.

Schließlich erkennt der Bericht an, dass frühere Benchmarks für KI in Zukunft nutzlos sein werden, um weitere Steigerungen der KI-Fähigkeiten abzubilden. Daher wird die Bedeutung neuer, umfassenderer Benchmarking-Suiten wie Googles „BIG-bench“ und der in Stanford entwickelten „Holistic Evaluation of Language Models“ (HELM) hervorgehoben.

Die Stanford-Wissenschaftler behaupten, dass ihr KI-Indexbericht „die weltweit glaubwürdigste und umfassendste Quelle für Daten und Erkenntnisse über KI“ ist. Der vollständige Bericht und die verwendeten Daten stehen zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Insgesamt bietet der „Artificial Intelligence Index Report 2023“ eine umfassende Bewertung der globalen KI-Entwicklungen und beleuchtet einige der Bedenken rund um KI. Da China die Führung in der KI-Entwicklung übernimmt, wird es interessant sein zu sehen, wie sich diese Technologie in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.